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Mein Jahresrückblick 2024: Singen, singen, singen....

Autorenbild:  Julia Reckendrees Julia Reckendrees

Beim FUSION Konzert im November 24. Foto © Christian Palm
Beim FUSION Konzert im November 24. Foto © Christian Palm

Singen, singen, singen...


In diesem Jahr ist ganz schön viel passiert, sowohl online als auch offline. Im Privatleben warteten einige Herausforderungen auf mich, die Platz boten für inneres Wachstum. Das war auch das Stichwort für mein Online-Business, das sich Jahr für Jahr immer mehr anfühlt, als wäre es ganz meines, als würde sich mein Vibe immer mehr darin zeigen. Und dieser Vibe zeigt sich auch in meiner Arbeit als Dirigentin - das erste Mal fühle ich mich auch da richtig angekommen, finde meinen eigenen Stil, meine Handschrift. Alle Details kannst du in meinem Jahresrückblick 2024 lesen. Nimm dir was schönes zu trinken und mach's dir gemütlich.



Die Inhalte dieses Blogartikels:


Meine Themen und Highlights in 2024


Meine Chöre & ich als Dirigentin

Den Großteil meiner offline Arbeit bin ich vor allem Dirigentin. And i love it. In diese Rolle durfte ich in den letzten Jahren neu hineinwachsen, und in diesem Jahr habe ich mich das erste Mal richtig angekommen gefühlt. Ich sehe, wie mein Dirigat sich verändert, dass ich eine Handschrift entwickele (die mir sogar gefällt) und dass mir von Probe zu Probe klarer wird, welche Säulen meine Chorarbeit ausmachen und warum.



Ebenfalls mit FUSION © Christian Palm
Ebenfalls mit FUSION © Christian Palm

Alle meine Chöre haben ihren eigenen, individuellen Ensemble Klang, und bei allen Chören hört man gleichzeitig, dass ich die Leitung habe. Schon spannend, wie das gehen kann. Jedes Ensemble hat seine eigene spezielle Atmosphäre, und völlig unterschiedliche Zielgruppen, sowohl was die Sänger*innen angeht, als auch das Publikum.

Ganz besonders stolz bin ich in diesem Jahr auf FUSION. Dieser Chor ist ein musikalisches Zuhause, nicht nur für mich, sondern auch für die Mitglieder. Die Vision für diesen Chor hatte ich schon vor Jahren, und 2022 haben wir die Idee gemeinsam zum Leben erweckt.




Ich hatte und habe große Pläne, bis hierhin und auch für die Zukunft. Ganz viel von dem, was ich mir für die Gruppe erträumt habe, ist schon Wirklichkeit geworden. Ich bin weiterhin verliebt in die Gruppe, in jedes einzelne Mitglied, und vor allem die Konzerte im November diesen Jahres haben mich zutiefst berührt. Es ist so toll zu sehen, wie langsam ein unverwechselbarer FUSION-Sound entsteht, welche Dynamik die Gruppe bekommt, und wie sich das Repertoire entwickelt. Wie alle zusammenwachsen und zusammen wachsen. Wie sie alle zu besseren Musikern werden. Die Präsenz, die Verbindung, der KLANG!! 😍 Die Freude und Hingabe der Sänger*innen. Der Mut. Das Herz.


Wir planen schöne Dinge für 2025 und 2026 und darüber hinaus. Und dieser Chor wird gedeihen wie Michelangelos David - wir lassen einfach alles weg, was nicht dazu gehört. Und kommen immer näher an den Kern. Ich kann nicht erwarten, mit Fusion noch sichtbarer zu werden, damit dieses phantastische Ensemble auch über die Grenzen NRWs hinaus bekannt wird.



Mein Online-Business & die große Erkenntnis

Neben meiner Arbeit als Dirigentin und Gesangslehrerin hat die Arbeit an und in meinem Online Business einen großen Raum in meinem Alltag eingenommen, sowohl im Tun als auch im Denken, Visionieren, Planen, Träumen...


Gerade vor Weihnachten hatte ich ein spannendes Podcast Gespräch mit meiner Kollegin Hilkea Knies, in der ich berichten durfte, was ich alles on- und offline mache. Und allein durch dieses Gespräch wurde mir so vieles klar und bewusst und meine große Erkenntnis, die ich schon früher im Jahr hatte, wurde bestätigt.


Meinen Blattsingkurs "Handmade Singing" habe ich in diesem Jahr zwei mal gelauncht und durchgeführt, und selten habe ich durchweg so gute Rückmeldungen bekommen. Die Teilnehmer haben von den musikalischen Inhalten profitiert, sind zu besseren Musikern und damit auch zu besseren Sängern geworden, nehmen kurzfristige Einspringer an, gehen erfolgreich vorsingen und bestreiten Konzert und Aufnahmeprüfungen mit viel Selbstvertrauen. Ganz besonders hat mich dieses Mal das persönliche Feedback zu meiner Art der Kursleitung gefreut. Ich halte Raum für die Menschen, mit all ihren Sorgen und Zweifeln, und hole jeden genau da ab wo er oder sie steht. Ich dachte immer, das sei normal, alle machen das so. Als ich diesen Gedanken äußerte, kam vehementer Widerspruch: "Nein Julia, du hast da eine besondere Gabe. ich habe mich selten so gut aufgehoben gefühlt. Du holst jeden von uns ab, ohne Bewertung, und führst uns einen Schritt weiter, und sei der auch noch so klein. Wir fühlen uns von dir gesehen."

Wow... Danke an meine Teilnehmer*innen, die diesen Kurs zu einem so besonderen Ort machen. Danke für euer Vertrauen. Danke, dass ihr für euch selbst los geht.



Im 1:1 Coaching begleite ich Musiker dabei, die sich eine Veränderung in ihrem Künstlerleben herbei sehnen, und den Weg dorthin nicht alleine gehen wollen. Die die Schritte nicht sehen können, die sie zu ihrem nächsten Ziel führen. Die kaum noch zu träumen mögen von künstlerischer Erfüllung, und Zufriedenheit als Pädagoge. Die noch mehr Dinge können als 0/8/15 zu unterrichten. Die mehr singen wollen, aber sich nicht trauen, wieder vorsingen zu gehen, oder die die Vorbereitung abschreckt. Die endlich gut bezahlt werden wollen für ihre Arbeit, die so wertvoll ist. Die sich nicht mehr so fühlen wollen, als hätten sie ein bezahltes Hobby. Mit allen von ihnen schaue ich, wer sie sind, als Künstler und als Pädagogen, was sie im tiefsten inneren ausmacht, und wie sich das noch besser in ihrer alltäglichen Arbeit und in ihrem Kalender widerspiegeln kann. Wir schauen, welche Werte in ihrer Arbeit wichtig sind, und bauen auf diese ihre ganze Selbstständigkeit auf. Setzen kurzfristige und langfristige Ziele, und gehen dann Schritt für Schritt in diese Richtung. Bereiten schwierige Gespräche vor, arbeiten an limitierenden Glaubenssätzen und bauen die Selbstständigkeit auf, die sie sich immer gewünscht haben. Ich stelle unangenehme Fragen, bin ein klarer und liebevoller Spiegel und halte den Raum für die emotionalen und beruflichen Dinge, die meine Klienten mitbringen. Manchmal sieht man als Künstler eben den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr, und braucht jemanden, der einen an die Hand nimmt, die richtigen Fragen stellt, damit man seine eigenen Antworten finden kann.


Das ist das, was uns im Studium fehlt. Was wir bekommen ist "Das macht man eben so, das wurde schon immer so gemacht", und sobald wir von mehr träumen, oder einfach nur etwas anders machen wollen, werden wir zurückgehalten. Ich gebe meinen Leuten wieder Flügel, frage nach ihren Träumen, ihrer Phantasie, frage sie, warum sie das tun, was sie tun, verbinde sie wieder mit ihrer Leidenschaft, die im Alltag verstummt ist. Und das ist die große Erkenntnis: alle meine Angebote innerhalb meines Online Business sind Dinge, die es eigentlich im Studium schon bräuchte, die es aber entweder gar nicht oder nur zu gering gibt. Bei mir lernen die Leute, was sie im Studium nicht mitbekommen: Blattsingen und Musiktheorie, die Spaß macht, und nicht zu verkopft ist, sondern mit dem Körper verbunden ist, unserem Instrument. Sie lernen, sich selbst als Künstler zu positionieren, und ihr Fähigkeiten zu nutzen, ihre Zone of Genius zu benutzen, Angebote zu erstellen, die ihr individuelles Können widerspiegeln, Schüler zu bekommen, die zu ihnen passen (und nicht jedem weiterhelfen zu wollen), und für Jobs und Ensembles vorzusingen, in denen sie sich ganz zuhause fühlen.


Das gleiche gilt auch für meinen neuen Kurs, der dieses Jahr im Sommer das Licht der Welt erblickt hat, und sich für mich ganz wie zuhause anfühlt.



Ein neuer Kurs - "Vocal Visionarie - The Art of Teaching Voice"


Ich unterrichte seitdem ich Jugendliche bin. Zunächst unter Aufsicht meiner damaligen Lehrerin, dann mit einer genauen to do liste für die 6- oder 7-jährige Schülerin, die ich damals betreut habe. Während des Studiums habe ich mir dann in Bonn eine private Gesangsklasse aufgebaut, in der (mittlerweile) nur noch Schüler sind, die perfekt zu mir passen und zu dem was ich anbiete. Ich unterrichte nicht mehr jeden, und ich unterrichte auch nicht mehr alle Genres oder Levels. Meine Klasse ist seit Jahren voll, und ich habe eine lange Warteliste.


In meinem Studium war ich sehr aufmerksam, habe viel hospitiert, Meisterkurse besucht, und mich konstant weitergebildet. Unterrichten habe ich im Studium leider trotzdem nicht gelernt. Ich war allerdings schon immer gut darin, Muster und Strukturen zu erkennen, komplexe Zusammenhänge zu verstehen und miteinander in Verbindung zu bringen. Ich bin empathisch, und reflektiere die Art und Weise der Kommunikation regelmäßig. Ich beschäftige mich seit Jahren mit Persönlichkeitsentwicklung, mit Leadership, mit Kommunikation und Beziehung, und lasse diese Erkenntnisse in meine Arbeit mit einfließen. Singen ist nicht kompliziert, aber Singen ist wahnsinnig komplex. Denn unser Körper ist unser Instrument, und wenn unser Herz und unsere Seele klingen soll, dann müssen wir auch damit verbunden sein.


Die Jahre an Erfahrung als Pädagogin in Kombination mit mir als Dirigentin und Sängerin in internationalen Spitzen-Ensembles sorgten dafür, dass ich immer wieder von Kollegen nach stimmbildnerischem Rat gefragt wurde. Sowohl für ihre Chöre, als auch für ihre Gesangsschüler. Wenn sie nicht weiter wussten, fragten sie mich, und ich hatte immer eine Antwort.

In diesem Jahr wollte ich genau diesem einen professionellen Rahmen geben und ein Mentoring anbieten für Gesangspädagogen und Chorleiter. Jeden Monat treffen wir uns über zoom für 2 Coaching Calls. Der erste ist immer themengebunden, der zweite ist ein Q&A-Call, in dem meine Teilnehmer mich mit Fragen bombardieren können. Fragen aus dem echten Leben, aus dem Unterrichten, aus der Probenarbeit. Es geht dabei manchmal um technische Dinge, darum, die eine Übung zu finden, um eine Problem für einen Schüler zu lösen, oder im Chor einen anderen Klang herzustellen, schwierige Stellen zu meistern, und wie man das an die Chorsänger vermittelt. Aber wir sprechen auch übers eigene Singen, über die Musikerszene, über Chorgründung, das Nervensystem, den bürokratischen Verwaltungsaufwand, und um Marketing. Vor allem aber gibt es eine Rückmeldung aus der Gruppe: dass nicht nur die Schüler mehr Fortschritte machen, sondern dass sich der Blick meiner Teilnehmer aufs Unterrichten und Singen verschiebt, und vor allem, dass sich ihr eigenes Singen zum Besseren verändert. Yesssss. Besser Unterrichten UND gleichzeitig selbst zu einem besseren Sänger werden? Hell yes! Diesen Kurs ins Leben zu bringen war die beste Entscheidung des Jahres. Und das war erst der Anfang. Denn der Kurs geht nächstes Jahr weiter, und ich nehme ab Februar wieder neue Leute auf. Freue mich schon so sehr, diese Menschen in der Gruppe willkommen zu heißen. Denn es ist eine vertrauensvolle Runde, mit Kommunikation auf Augenhöhe. Keine Tabus. Nur Wohlwollen.



Ich singe wieder


...obwohl ich dachte, dass ich nie wieder auf der Bühne stehen werde.

Disclaimer: bitte keine Ratschläge an mich senden, auch wenn sie noch so gut gemeint sind. Danke :) Im Herbst 2020 habe ich starke gesundheitliche Probleme bekommen, die sich bis heute halten. Mal mehr mal weniger, aber ich habe konstant das Gefühl, auf einem Schiff zu sein. Schwindel ist ein fieses Symptom, für das bislang keine Ursache gefunden ist.


Nachdem ich zumindest du täglichen Panikattacken schon vorletztes Jahr loslassen konnte, kam in diesem Jahr eine Sache wieder in mein Leben, von der ich dachte, dass ich mich für immer davon verabschieden musste.


Ich singe wieder.


Ich habe immer gesungen, und geübt in den letzten Jahren, aber immer mit Angst, und angezogener Handbremse. Und Vorsicht.

Ein Körper, dem schwindelig ist, fühlt sich einfach nie so richtig sicher an. Man steht immer auf wackeligen Beinen, und wartet darauf, dass es schlimmer wird, dass man umfällt.


Das hat mich lange davon abgehalten, auf der Bühne zu stehen und Konzerte zu singen. Ich wollte nicht, dass mich hunderte Menschen anschauen, während ich Angst habe. Ich wollte mich beim Singen nicht so fühlen, ich wollte den Schwindel nicht mit auf die Bühne nehmen. Im letzten Jahr habe ich dann, mit großem Respekt vor der Aufgabe, wieder angefangen, aufzutreten. Nicht nur als Dirigentin (das hatte ich vorher schon), sondern als Sängerin, im Ensemble sowie solistisch. In diesem Jahr habe ich 3 Konzerttourneen gesungen, zwei davon im Ausland, eine im Norden Deutschlands. Es war eine riesengroße Überwindung, eine Entscheidung, die mit vielen Zweifeln verbunden war. Wie oft habe ich mit meinen Freunden darüber gesprochen, ob das klappt, ob alles gut geht, ob ich mich trauen kann wieder das zu tun, was ich so sehr liebe...


Am 23.12. habe ich mein letztes Konzert in diesem Jahr gesungen. Ich war auf Tournee in Holland mit dem Weihnachtsoratorium, mit meinem liebsten Ensemble, meinem liebsten Dirigenten, und habe insgesamt 8 Konzerte gesungen, 2 davon in meinem liebsten Konzertsaal auf der Welt, dem Concertgebouw in Amsterdam.

Mitten auf der Tour kam noch ein spontaner Einspringer mit a cappella Musik dazu. Eine Herausforderung, über die ich sonst nie nachgedacht habe. Doch jetzt schwingt immer die Frage mit: packe ich das?



Mit dem Nederlands Kamerkoor im Concertgebouw Amsterdam



Die Antwort in diesem Jahr ist: Yes! Ich packe das! Mal besser, mal schlechter. Aber es gibt sie wieder, die Momente in denen ich auf der Bühne denke und fast weinen muss vor Glück. Weil ich tun darf und vor allem tun kann, was mein Herz weit macht, und wo ich mich ganz wie ich selbst fühle. Ein Teil von mir, der lange verschollen war, ist wieder da, und ich fühle mich wieder ganz vollständig, als Künstlerin und als Mensch. Ich bin nicht nur Sängerin, das ist nicht alles was mich ausmacht. Aber es ist ein großer Teil, der jetzt wieder mehr Platz bekommt. Ich bin wieder ganz und gar ich.



Deep Work


Alle ging los mit dem Wunsch, mehr Zeit für mich zu haben. Mehr Zeit für die Dinge, die MIR wirklich wichtig sind. Ich hatte das Gefühl, nur noch to do Listen abzuarbeiten, und konstant hinterherzuhinken, statt "on top of things" zu sein.


Bei allen Projekten, die ich hatte (Unterrichten, Dirigieren, Kurse, Coachen) hatte ich immer wieder das Gefühl, mich gar nicht um die wichtigen Dinge kümmern zu können, nie wirklich in die Tiefe gehen zu können. Dabei denke ich weiterhin dass ich gar nicht soooo viel arbeite, dass es nicht zu viele Projekte für mich sind, aber der Verwaltungsaufwand drum herum nicht einfach Überhand. Und lenkt mich ab vom Wesentlichen, vom Inhalt, von echter Tiefe.

Ich beschäftige mich schon seit einigen Jahren mit Persönlichkeitsentwicklung, und lasse das in meine Arbeit, vor allem im Online-Business, stark mit einfließen.

Die Bücher von Cal Newport begegneten mir im Spätsommer, und ich habe seitdem alles von ihm "weg gesuchtet". Bücher. Podcast. Interviews. Als ich anfing, Konzepte von ihm anzuwenden, vor allem das von Deep Work und Slow Productivity, stellte sich in mir endlich wieder das Gefühl von Zufriedenheit ein. Stundenlang zog ich mich in mein Arbeitszimmer zurück, um Probenwochenenden und Konzerte vorzubereiten. Ich ließ mich nicht ablenken, sondern plante ungestörte Zeit ein. Täglich.

Die Probenarbeit war von außen gesehen wahrscheinlich nicht besonders anders. Aber ich war innerlich gänzlich anders aufgestellt. Ich war bei mir. Und bei der Musiker. In jeder Sekunde. Konnte anders agieren, und reagieren. Bin seltener nervös geworden, oder ungeduldig, war besonnen und wusste genau, was ich musikalisch arbeiten will, wie ich da genau hin kam, und blieb gleichzeitig flexibel für spontane Änderungen. Das war das Gefühl, das mir so lange fehlte. Ich machte einfach die Musik und mich selbst zur Priorität, und konnte dadurch anderen besser dienen. Diese Konzepte von Newport noch besser zu durchdringen und sie in meine Arbeit zu integrieren wird eines meiner größten Ziele für 2025. Weil dann nämlich anderes möglich wird. Mehr Tiefe, mehr Qualität, mehr Ruhe und Vertrauen, und letztlich mehr Fortschritt, weil stetiger Fortschritt.



Private Herausforderungen & das große Glück


Schon im letzten Jahr, also 2023, hatte ich einen Jahresrückblick geschrieben, und mich dann doch gegen das Veröffentlichen entschieden.


Das Jahr 2023 war eines der herausforderndsten Jahre meines bisherigen Lebens. Es gab einen herben Schicksalsschlag in der Familie, mit dem niemand rechnen konnte, und der mich vollkommen aus den Fugen geworfen hat und zur selben Zeit viel Veränderung in meinem Privatleben. Das hat ganz schön an mir gezehrt und mich auch 2024 weiter beschäftigt. Es gab Raum für viel inneres Wachstum, sowohl im Privaten als auch im Beruflichen. Ich habe mich um beides stetig gekümmert, mit allen Höhen und Tiefen, die dazugehören. Ich habe viel geweint vor Traurigkeit, weil ich so viel loslassen musste, und ich habe geweint vor Freude und Glück. Meine Arbeit erfüllt mich zutiefst, und ich komme der Julia, die wirklich sie selbst ist, Stück für Stück näher. Ich habe noch mehr Platz gemacht für meine Wünsche, meine Bedürfnisse, meine Sehnsüchte und meine Kreativität, und werde das weiterhin tun. Und ich habe großes Glück gefunden in einer neuen Partnerschaft, die mich so glücklich macht, wie ich es lange nicht mehr gespürt habe. Ganz ich sein, mit allem was dazu gehört. Gesehen werden. Gehalten werden. Rückenwind. Bedingungslose Liebe. 🥰



Danke, Tim, für deine unendliche Liebe ♥️
Danke, Tim, für deine unendliche Liebe ♥️



Außerdem habe ich in diesem Jahr wieder eine lange Pause im Sommer gemacht, um Inspiration zu sammeln, Kraft zu schöpfen und mit neuer Energie in den sehr vollen Herbst und Winter zu starten. Und ganz neu: ich habe Lust auf Urlaub machen, freie Wochenenden (die früher wie ein Fremdwort für mich waren). Nicht, weil ich Pause von meiner Arbeit brauche, sondern weil ich endlich ein Privatleben habe, das ich genieße. Es sind Menschen um mich, mit denen ich Zeit verbringen will, und ich liebe es (wie schon als Kind), auch viel Zeit für mich allein zu haben. Das ist neu und alt zugleich, und fühlt sich großartig an.



Auf eigenen Beinen stehen und gleichzeitig nicht alleine sein


Durch den ganzen privaten Umbruch haben mir vor allem meine Freunde geholfen. Ich bin unendlich dankbar für meinen Stammtisch, der auch in Kollegenkreisen schon berühmt berüchtigt ist. Nichts kommt dem Dienstag-Abend Termin in die Quere, seit nun fast schon 10 Jahren. Der Freundeskreis ist ein großer Halt, und war das für mich in den vergangenen Jahren nochmal mehr. Ich muss wieder neu auf eigenen Beinen stehen, tue das beruflich schon lange und darf die gleiche Selbstverständlichkeit auch im Privatleben an den Tag legen. Das war eine ganz schöne Umgewöhnung, bei der ich viel Support von meinen Freunden hatte, sowohl in (Wo)Man-Power, als auch emotional. Danke auch dafür!! Ihr seid die allerbesten.

Und auch der Sport hat mich dieses Jahr enorm nach vorne gebracht, vor allem in den Wochen, in denen ich dachte, dass ich gar keine Zeit dafür habe. Gerade dann konnte ich es besonders gut gebrauchen. Und in den Wochen, in denen ich unterwegs war und keinen Sport-Termin hatte? Fehlte mir der Sport plötzlich sehr, packte mich der Bewegungsdrang... So können die Dinge sich ändern.

Danke an das Team von your Coach Bonn, insbesondere an Bene und Julia, dass ihr mich stärker macht, und mich spüren lasst, wieviel Kraft in mir Steckt.


Matze und Julia von your.coach Bonn :)
Matze und Julia von your.coach Bonn :)

Weitere schöne und besondere Momente in 2024


Es gab darüber hinaus ein paar weitere Highlights in 2024. Im Februar habe ich meine liebe Freundin Bethany in London besucht. Vor ein paar Jahren haben wir uns als Sängerinnen bei einem Projekt kennengelernt und sind seitdem unzertrennlich. Von Anfang an hatten wir beide nie das Gefühl von gegenseitiger Konkurrenz. Stattdessen gab es immer einen vertrauensvollen Austausch über Projekte, Dirigenten, Technik, das Unterrichten, das Musik-Business im allgemeinen. Das letzte mal haben wir uns im September 2019 gesehen. Danach war Bethany schwanger, und hat im 1. Lockdown ihr 1. Baby bekommen. Die Corona Krise hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht, und nach Baby Nr. 2 haben wir uns im Februar nun endlich wieder live in die Arme schließen können. Es war herrlich




Dann habe ich in Bonn nach Jahren endlich meine liebe Kollegin Tine Fris live und in Farbe getroffen, und was soll ich sagen: es war, als würden wir uns schon ewig kennen. Auch Tine ist ursprünglich Sängerin, aber auch Dirigentin. Wir sind uns so ähnlich, denken so gleich über die Musikwelt und das Singen, und sind trotzdem so unterschiedlich, dass es nie langweilig wird, uns darüber auszutauschen. To be continued.


Im Frühjahr gab es noch so ein Treffen, mit meine Kollegin Sascha Cohn aus Köln. Auch mit ihr konnte ich mich über Stunden übers Dirigieren, über Leadership und über die Coaching Szene austauschen. So spannend!!

Im Sommer habe ich erneut 4 Wochen frei gemacht und nicht gearbeitet. 2 Wochen davon habe ich auf der schönen Insel Fehmarn verbracht. Schon als Kind waren wir mit der Familie oft dort, und nun, ungefähr 25 Jahre später, war es mal wieder Zeit für einen Besuch dort. Eine wundervolle Zeit mit viel Sonne, Fahrradfahren, Entspannung, in den Tag hineinleben und die Seele baumeln lassen. Und natürlich viel frischer Seeluft um die Nase.





Außerdem bin ich im Juli das 1. Mal Tante geworden!!! Ein Foto wird hier nicht folgen, aber stellt euch einen knuddeligen kleinen Knirps in meinem Arm vor. :)


Und natürlich gab es dieses Jahr hier JEDEN Sonntag frische Pancakes, mit gaaanz viel Kaffee. Gibt es was besseres, als Kaffee?! Es ist für mich das perfekte Sonntagsritual, um gemütlich und kulinarisch in den Tag zu starten.



Beautiful Pancakes 😍
Beautiful Pancakes 😍

Außerdem gibt es ein weiteres Sonntagsritual. Mein Partner und ich nehmen uns jeden Sonntag Zeit, die Woche Revue passieren zu lassen und einen Check-In mit vorgegebenen Fragen zu machen. Das tut uns so gut, sorgt für viel emotionale Nähe und nährt unsere Beziehung sehr. Ich habe auch 2024 wieder großen Wert darauf gelegt, selbst viele Konzerte als Zuhörerin zu besuchen. Die Highlights waren sicherlich Jamie Cullum und Gregory Porter, sowie Christian Gerhaher. Meine drei absoluten Lieblingssänger. Großartig!!





Eine weitere Freundin hat mich dieses Jahr endlich in Bonn besucht - meine Freundin Monica, Portugiesin die in Holland lebt und arbeitet, und mit der ich dort häufig bei Projekten singe und arbeite, war für ein Konzert in Köln und hat danach einen Abstecher bei mir gemacht. Zeit um in Ruhe zu reden, wie früher bei Übernachtungsparties haben wir bis spät in die Nacht gequatscht, bis wir uns die Augen vor Müdigkeit gerieben haben. Monica, komm bald wieder!!





Ein Geburtstagswochenende in Hamburg mit meinen Freunden war ebenfalls toll. Eine wilde Zugfahrt, Musicalbesuch, kulinarischer Highlights, Frühstück in der Sonne... das volle Programm.





Und natürlich die Tournee mit dem Weihnachtsoratorium im Dezember. Alle sechs Kantaten, sieben Konzerte, und ein Einspringer, in 3 Wochen. Hui, das war toll!! Und was habe ich, wieder, auf dem Heimweg im Zug gehört?? Richtig: Bach's Weihnachtsoratorium. Macht wohl süchtig...


Weihnachtsoratorium im Concertgebouw Amsterdam
Weihnachtsoratorium im Concertgebouw Amsterdam



Mein 2024-Fazit


Worauf bin ich 2024 stolz?


Ich schätze, dass man einen besonderen Stolz schon bis hierher zwischen den Zeilen sehen konnte. Gerade in der 2. Jahreshälfte habe ich wundervolle Rückmeldungen zu meiner Arbeit als Coach, als auch zu meinen Chören bekommen.


Vor allem bei den Konzerten von unmuted und Fusion wurde ganz besonders der Klang gelobt, was mich so unglaublich stolz macht. Denn ein großer Fokus in meiner Chorarbeit ist ein ganz bestimmter Klang, ein strömender, warmer, liebevoller, kraftvoller, klarer und definierter Klang. Er ist wie die Handschrift, den jeder Chor hat, und das hört man bei diesen beiden Chören ganz besonders, obwohl ich sie ja noch nicht so lange leite (zur Erinnerung: die Gründung von Fusion war erst 2022).



Unmuted im Frühjahr
Unmuted im Frühjahr


Und nun kommt der Klang in die Welt, von dem ich so lange geträumt habe. Ohne dass wir wahnsinnig verbissen darauf hin arbeiten würden, sondern mit Vertrauen in die Arbeit, die wir sowieso schon tun, sowohl am Klang, als auch menschlich. Side note: mit einer Kollegin sprach ich gerade über Dirigenten und deren Probenarbeit. Sie verglich zwei verschiedene Herangehensweisen: eine, bei der der Dirigent einen Klang entwickelt, der seiner Vorstellung entspricht, entgegen einer anderen, bei der der Dirigent mit dem Material, dem Instrument arbeitet, das vor ihm sitzt, und individuell darauf reagiert und diesen Klang formt, so wie es dem Ensemble gut tut. Aber das ist wohl eine Geschichte für einen anderen Tag... Ausserdem singe ich wieder! Wow. Ich bin so stolz, dass ich trotz Ängsten (mit denen ich meinen lieben Freunden ganz schön in den Ohren lag) gewagt habe, wieder auf Tournee zu sein. Zu singen. Und mich wieder ganz und gar wie ich selbst als Künstlerin zu fühlen.


Ich war jede Woche beim Sport und habe mich um meinen Körper und meine Seele gekümmert. Ich bin stolz ein erfolgreiches Online Business zu führen, das widerspiegelt, was mir im Musikerleben wichtig ist. Stolz auf alle Teilnehmer*innen meiner Kurse, die für sich selbst losgehen, sich fortbilden, und wachsen wollen, um zu besseren Musikern und Musiklehrern zu werden. Stolz, auf die tollen Rückmeldungen, die ich bekomme, und dass meine Arbeit über die Grenzen meiner Kurse hinaus strahlt. Ich bin stolz auf die Erfolge meine Schüler und Klienten: erfolgreiche Vorsingen, Aufnahmeprüfungen, neue Jobs, neue Schüler, neue Kurse und Workshops, neue Chöre, so viel Liebe fürs Singen und die Musik. Ich bin stolz, dass Menschen mit mir singen und von mir lernen wollen. Es ist mir eine riesengroße Ehre, mit so tollen Menschen arbeiten zu können, in meinen Kursen und meinen Chören.


Ich bin stolz, female conductor zu sein. ♥️


Was war die beste Entscheidung, die ich 2024 getroffen habe?


Endlich habe ich mich getraut, das Mentoring anzubieten! "Vocal Visionarie - The Art of Teaching Voice" - könnte auch ein guter Buchtitel sein. ;)


Die Idee zum Mentoring schwirrte schon seit Jahren in meinem Kopf, und im Sommer habe ich gedacht "Ach was soll's? Ich biete es einfach an und schaue dann, wie es sich anfühlt." Und wie sich herausgestellt hat, fühlt es sich phantastisch an. Wie ankommen. Ganz nach mir uns meinem Angebot. Ich weiß, dass ich im Online Business für den Blattsingkurs bekannt bin. Aber das Mentoring wird in Zukunft mein Signature Programm. Weil es das ist, was ich am Besten kann, wo ich mich ganz in meiner Zone of Genius fühle. Ich liebe Unterrichten. Ich bin eine überdurchschnittlich gute Lehrerin. Und dieses Wissen, diese Gabe, möchte ich unbedingt weitergeben.


Was habe ich 2024 über mich selbst gelernt?

Eine der größten Erkenntnisse ist, dass mich nicht nur meine Arbeit glücklich macht, sondern ich mir auch drum herum ein Leben erschaffen kann, dass mich erfüllt. Für viele Musiker ist das gar nicht so selbstverständlich. Ich sehe bei so viele Kollegen, dass es neben der Arbeit kaum Kontakte oder Aktivitäten gibt. Ich entscheide mich ganz bewusst für etwas anderes. Und ich habe gelernt: ich schaffe so viel mehr, als ich mir selbst im ersten Moment zutraue, und gleichzeitig muss ich viel weniger leisten, als ich vermute. Am erfolgreichsten fühle ich mich, wenn ich einfach ganz ich selbst bin, wenn ich mich mit allem was mich ausmacht in meine Arbeit einbringe. Und keine Nuance verstecke.

Erste Male: Das habe ich 2024 zum ersten Mal erlebt/gemacht.


Ich habe dieses Jahr Sehnsucht nach lauter Dingen gehabt, die ich eigentlich nicht mag. Ich esse Dinge, und probiere Gerichte, die ich eigentlich nicht mag. Ich buche freiwillig (und noch dazu mit kindlicher Vorfreude) Urlaub. Freue mich auf freie Wochenenden. Random Fact: Ich habe mein erstes Sauerteig Brot gebacken.

Im Herbst hab ich gebacken. Mit Hilfe einer meiner Sänger gab es das erste Sauerteigbrot, und das duftet so herrlich in der ganzen Wohnung. Der Starter braucht viel Hege und Pflege, aber DANN ist es wie ein kleines Wunder. Herrlich spießig. Und so gesund :)


Danke Tobi, für deine Hilfe. :)
Danke Tobi, für deine Hilfe. :)

Und nach langer Abstinenz von der Bühne: Ich singe wieder. Ich singe, singe, singe!



Welche wichtigen Lektionen hat mir 2024 mitgegeben?


Ein Abschied ist kein Abschied auf immer. Das Leben ist in ständiger Veränderung und ein status quo bleibt nicht so, wie er ist. Communication is key, und schwierige Gespräche können sehr heilsam sein.

Wir sind alle daran beteiligt, unser Leben zu gestalten. Und wir können so viel mehr gestalten, als wir vermuten, wenn wir nur aus der Opfer Rolle heraus und aktiv ins Tun hinein kommen. Das ist eine Entscheidung. Leicht ist das nicht immer, Verantwortung zu übernehmen. Aber es macht so viel mehr Freude, wenn man sich nicht zum Opfer der Umstände macht, sondern sein Leben gestaltet. Als Künstlerin. Als Unternehmerin. Als Mensch.



Wofür bin ich 2024 besonders dankbar?


Ich bin so unfassbar dankbar, dass so viele Menschen mir ihr Vertrauen schenken, und mit mir gemeinsam singen oder auf andere Weise musikalisch mit mir arbeiten. Ich durfte so vielen Menschen das Blattsingen beibringen, ich durfte einige im Coaching begleiten und sie zufriedener in ihrer Selbstständigkeit als Künstler machen, sie ihrer Stimme wieder näher bringen, zusehen, wie sie sich wieder trauen, sich als Künstler zu zeigen, und zu besseren Pädagogen werden.

Ich bin dankbar, für unglaublich schönes Feedback, das ich in diesem Jahr bekommen habe. Im Mentoring sagte eine Teilnehmerin nach der letzten Session "sag mal, Julia, ist dir eigentlich klar, wie viele Menschen du zu besseren Sängern machst? Wieviele wegen DIR besser singen? Das sind ja nicht nur wir, sondern alle unsere Schüler, und alle Chöre die wir als Chorleiter oder Stimmbildner betreuen." - Wow!! Da bin ich direkt rot geworden... das war mir bislang nicht bewusst. Dass meine Arbeit so eine Strahlkraft hat. Mit diesem Bewusstsein werde ich ganz anders in das neue Jahr starten und meine Arbeit nochmal mit anderer Demut betrachten. Ich bin dankbar für die Sängerinnen und Sänger in meinen Chören, für die Momente, in denen wir zusammen gelacht und geweint haben, gemeinsam zusammengewachsen sind, über und hinaus gewachsen sind, und mit unseren Stimmen etwas Größeres erschaffen haben, als alleine jemals möglich wäre. Ein Chor ist mehr als die Summe seiner Teile. Und diese Energie spüre ich in all meinen Ensembles immer wieder, im Kleinen wie im Großen.


Ich bin dankbar, dass Musik in meinem Leben ist, ich dabei zuschauen und -hören darf, wie Menschen immer mehr zu ihrem eigenen Kern finden, klingen wie sie selber, und immer mehr bei sich ankommen als Künstler. After all: life is a singing lesson.


Ich bin dankbar für meine Coaches, die mich im Business unterstützen, mich im Leben tragen, im Sport an meine Grenzen treiben und mich stärker machen und für meine Assistentin, ohne die ich hinter den Kulissen aufgeschmissen wäre. Für Mentoren, die ich auf meinem Weg nach Rat in jeder Lebenslage fragen kann, mit denen ich über die nächsten Schritte spreche, über Musik philosophiere und die ich bewundere.


Ich bin dankbar für meine Freunde, meine Familie, den Rückhalt den ich habe, für tolle Gespräche, und die Freiheit, das zu tun, was mich zutiefst erfüllt. Ich bin dankbar für einen wundervollen Partner an meiner Seite, der mich sieht, mich unterstützt, der mir bedingungslose Liebe schenkt und mich so froh macht.




Was waren meine größten Herausforderungen in 2024?


Wer mich auch nur ein bisschen kennt weiß, wie ungeduldig ich bin... Auch in 2024 war das die Herausforderung: nicht zu viel zu schnell zu wollen, sondern dem Prozess zu vertrauen, und zu wissen, dass sich alles fügen wird... mit Zeit.


Ich habe im Business einige Entscheidungen getroffen, die mir schwer fallen, aber die zum jetzigen Zeitpunkt die richtigen Entscheidungen sind, damit meine eigene Kreativität weiter Priorität sein kann.

Grenzen setzen ist als ehemaliger people-pleaser weiterhin schwierig, aber genau richtig für mich. Das wird sich auch im neuen Jahr weiter durchziehen. Und eine riesige Herausforderung war, meinem Körper wieder zuzutrauen, auf der Bühne zu stehen. Mit wenig Angst, und viel Vertrauen. Das Singen macht mich nicht nervös, der Schwindel und das damit verbundene unsichere Gefühl auf den Beinen schon. Und dann gab es sie doch: die Momente auf der Bühne, die ich richtig genießen konnte, in denen ich mich ganz bei mir gefühlt habe. Dankbarkeit pur.



Was ist 2024 richtig gut gelaufen?


FUSION! - dass wir ausgerechnet für den Ensemble-Sound, der mir so unglaublich wichtig ist, die meisten positiven Rückmeldungen bekommen haben, war so schön. Und wir merken es auch von innen, unabhängig von Meinungen anderer, dass die Gruppe richtig zusammenwächst, menschlich wir klanglich, und der Kern von FUSION sich festigt. Das fühlt sich phantastisch an. Im Jazzchor hatte ich wieder das Gefühl, dass ich richtig loslassen kann, dass in der Gruppe eine ganz andere Art von Vertrauen herrscht, eine spezielle Qualität von Zusammenhalt da ist. Jeder kann kommen, wie er gerade ist. Auch ich. Das Mentoring war der absolute Glücksgriff. Ich liebe die Gruppe, die Arbeit die ich dort mache, die Themen sind 100% meins, und ich kann kaum erwarten, das in 2025 fortzuführen.


Zwei erfolgreiche Launches des Blattsingkurses. So schön zu sehen, wie erfolgreich meine Leute mit ihren Ergebnissen sind! Erfolgreiche Vorsingen, spontane Einspringer, neue Jobs, neue Chöre, mehr Verständnis und Verkörperung von Musik.



Was lasse ich im Jahr 2024 zurück und nehme es nicht mit in 2025?


Zweifel an mir selbst.

Ich hab schon lange vor, mehr zu schreiben, mein Wissen nicht nur in Kursen, sondern auch in Textform weiterzugeben. Entweder in meinem Newsletter, einem Blog, oder eben doch in einem Buch. Als eine meiner Klientinnen im Mentoring dann meinte dass der Titel "Vocal Visionary - The Art of Teaching Voice" doch ein guter Buchtitel sei, war klar: das einzige, das mich zurückhält sind meine eigenen Zweifel daran, ob Menschen von mir lesen wollen. Es gibt zu wenig gute Literatur von Frauen übers Singen, über das Musikbusiness, über Persönlichkeitsentwicklung für Sänger und Musiker, darüber, wie wundervoll es ist, Musik zu machen. Meine Zweifel dürfen in 2024 bleiben, sodass 2025 noch mehr meiner Kreativität Platz findet. Ich werde etwas kürzer treten mit meiner Arbeit, weniger tun, dafür mit mehr Tiefe. Ganz nach Cal Newport "Do fewer things. Work at a natural pace. Obsess over quality."

Mein 2024 in Zahlen


  • Aktueller Stand meiner Instagram-Follower: 1.390

  • Anzahl Newsletter-Abonnenten: 393

  • Anzahl Sänger*innen, die in meinen Chören singen: 162

  • Urlaube: 3

  • Konzerte gesungen: 17

  • Konzerte dirigiert: 12




Mein Ausblick auf 2025


Was ich 2025 anders (besser) mache


  • ich werde 2025 mehr freie Wochenenden einplanen (und mich daran halten)

  • noch mehr Genuss, mehr Sinnlichkeit in meine Arbeit einfließen lassen, und ganz und gar mich in der Arbeit zeigen

  • weniger arbeiten, dafür mehr Deep Work etablieren

  • ein besseres Back-Office haben, mehr Struktur & Orga, für mehr freien Platz im Kopf

  • UND: ich will mich weniger zensieren, weniger muted sein. 2025 ist das Jahr für unapologetic, sassy, unmuted Julia



Diese Abenteuer erlebe ich 2025


Ich werde wieder Vorsingen gehen.

Die nächste Tournee steht im April an.

Das Mentoring wird zu meinem Signature Programm.

Ich schreibe mehr.

Und ich finde eine neue Wohnung, ein gemeinsames Zuhause für meinen Partner und mich, in der endlich Platz für meine Aura und meinen Flügel ist.



Diese großen Projekte gehe ich 2025 an


Eine neue Wohnung. Und ein Buch? (Oder ein Äquivalent dazu) Und natürlich die Bekanntheit von FUSION steigern. :)



So kannst du 2025 mit mir zusammenarbeiten


Im Januar starte ich mit einem Online-Workshop für alle Selbstständigen Musiker, zur Jahresplanung 2025. Wir planen auf Grundlage unserer individuellen Vision, setzen ein Jahresumsatzziel, setzen Quartalsziele und Monatsziele und Wochenziele. Wieviel willst du singen? Welche Projekte und Konzerte willst du in deinem Leben haben? Was willst du nicht mehr? Was willst du stattdessen? Wie willst du dich fühlen, was willst du denken? Wir machen life style centered planning, NICHT goal planning. Und gehen dann Schritt für Schritt. Woche für Woche. Monat für Monat. In die richtige Richtung. Im Februar nehme ich neue Menschen in das Mentoring Programm "Vocal Visionary - The Art of Teaching Voice" auf. Richtig gut unterrichten, die richtigen Schüler finden, für jede Situation die richtige Übung haben, auf schwierige Gespräche vorbereitet sein, Workshops planen und anbieten, Genreübergreifend Unterrichten, mit den Schülern eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen, wertvolle Arbeit machen und dafür gut bezahlt werden. Yes!!!


Im März startet dann erneut der Blattsingkurs "Handmade Singing". Der Schnupperworkshop dazu findet am 16.02. online über Zoom statt. Musik endlich richtig durchdringen, statt zu schwimmen, Vorsingen gehen und bestehen, Einspringer annehmen, sich mit den Kollegen im Orchester auf Augenhöhe fühlen, sich mehr und mehr als Musiker wahrnehmen und richtig selbstbewusst dabei werden. Yes!!!


Und im 1:1 Coaching habe ich im nächsten Jahr auch wieder Plätze frei für alle, die sich eine Veränderung wünschen, die mehr singen wollen, den Job wechseln wollen, mehr Erfüllung in ihrer Selbstständigkeit suchen und besser verdienen möchten. Eine Selbstständigkeit aufbauen wollen, die auf Werten basiert, eine Vision verfolgen und etwas anbieten, das über das Mittelmaß hinausgeht. Sich sichtbar machen, mit Marketing auskennen, und die richtigen Menschen / Konzerte / Projekte anziehen oder ins Rollen bringen. Yes!!!


Oder in einem meiner semiprofessionellen Chöre mitsingen: Bei FUSION singen wir 50% klassisches Kammerchor Repertoire und 50% Pop & Jazz a cappella. Ein musikalisches Zuhause für alle, die sich zwischen den Genres bewegen und auf nichts verzichten wollen, die Bock haben auf hohes Niveau und genau dadurch richtig Lust kriegen.

UNMUTED ist ein Frauenchor mit weiblichen, aber feinem Klangideal, großem Herz, viel Humor und ganz viel Lust auf Singen.



Mein Motto für 2025 heißt...

UNMUTED

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1 Comment


hilkni
Jan 01

Liebe Julia, wie schön über all die tollen Sachen in deinem Leben zu lesen. Das mit den Chören freut mich besonders. Falls du mit Fusion mal in meiner Nähe bist, komme ich euch unglaublich gerne anhören. Das klingt super spannend. Gerade Klanglichkeit zu entwickeln, war auch eins meiner Themen, als ich noch Chöre geleitet habe.


Ich konnte besonders den Satz feiern, wie du beim Unterrichten als Multiplikatorin wirkst. Auch das ist etwas, was mir selbst am Herzen liegt.


Und ich glaube, nach diesem Blog Artikel werde ich mich endlich mit Cal Newport beschäftigen. Der stand schon lange auf meiner Liste und du hast mich jetzt richtig neugierig gemacht.


Danke, dass du mich mit durch dein Jahr genommen hast 🙏

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